Für einen guten Start ins Leben

Für uns als CDU-Fraktion und mich als Familienpolitische Sprecherin steht fest: Wo Familien sind, da ist Zukunft! Doch zunehmend kommt es zu einer Unterversorgung von Schwangeren in Deutschland und auch in Thüringen. Alleingeburten ohne geburtshilfliche Begleitung oder geplante Geburten werden häufiger. Die Hebammen sind überlastet und auch Angestellte in der Geburtshilfe haben im Schnitt die niedrigste Verweildauer aller medizinischen Fachabteilungen in deutschen Krankenhäusern. Vielen Kliniken fällt es zunehmend schwerer, freiwerdende Stellen neu zu besetzen und Beleghebammen zu finden. Die Folge ist, dass in der Vergangenheit im ländlichen Raum Thüringens immer wieder Geburtsstationen schließen mussten.

Mit unserem Antrag „Hebammenversorgung in ganz Thüringen sicherstellen – gelingende Arbeitsbedingungen fördern“ haben wir deutlich gemacht, dass die Versorgung gebärender Mütter durch Hebammen für uns als CDU ein zentrales gesundheitspolitisches wie auch familienpolitisches Thema ist. Hier zeigt sich exemplarisch die Leistungsfähigkeit des Gesundheitssystems und die Relevanz, die dem Kinderwunsch der Eltern und damit auch der Familienfreundlichkeit der Gesellschaft beigemessen wird. Für uns gehört Geburtshilfe zur Daseinsvorsorge. Aus diesem Grund haben wir uns als CDU-Fraktion für folgende Maßnahmen erfolgreich eingesetzt:

  • Wiederbelebung des Runden Tischs „Geburt und Familie“: Hier soll sich unter anderem mit den Arbeitsbedingungen der Hebammen in den Kreißsälen, der Nachwuchsgewinnung oder möglichen Lösungen zum Erhalt der Geburtsstationen im ländlichen Raum beschäftigt werden. Auch ein Pilotprojekt zum Aufbau eines Hebammen-Versorgungszentrums oder die Überarbeitung der Berufsordnung der Hebammen zur besseren Anerkennung der Leistung altrechtlich ausgebildeter und examinierter Hebammen soll hier Thema werden.

  • Anpassung der Richtlinie des Fonds „Frühe Hilfen“: Hier geht es um Unterstützung, um Familienhebammen außerhalb des Regelversorgungssystems angemessen vergüten zu können und junge Absolventen für diesen Weg zu begeistern. Unsere Familienhebammen leisten vielfach einen wichtigen Beitrag zum Start in das gemeinsame Familienleben – gerade da, wo es Familien nicht so leicht haben.

  • Erhalt kleiner Geburtsstationen: Hier geht es darum, dass von der Landesregierung Mittel zum Erhalt kleiner Geburtsstationen mit 200 bis 500 Geburten bereitstellt werden. Das ist ein wichtiger Schritt für die Attraktivität sowie die Zukunftsfähigkeit der Regionen und die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in Stadt und Land. Damit machen wir deutlich: In Thüringen darf es keine Versorgungslücken in der Hebammenversorgung geben.

Nach über zwei Jahren parlamentarischer Befassung ist es der CDU-Fraktion gelungen, eine weitere Aufwertung des Berufsbildes Hebamme und eine Verbesserung für deren Arbeitsbedingungen durchzusetzen. Nach der Beschlussfassung des Landtags am 2. Juni 2023 ist die Landesregierung nunmehr in der Pflicht, den Beschluss zügig umzusetzen. Die Thüringer Hebammen und Familien sollten nicht weitere zwei Jahre auf die Umsetzung der von uns durchgesetzten Maßnahmen warten müssen. Ich wünsche mir, dass dadurch nun keine weiteren Geburtsstationen in Thüringen schließen müssen und ich hoffe, dass es dafür nicht zu spät ist.

Wir sind dankbar für den leidenschaftlichen Einsatz der Thüringer Hebammen. Denn eine gute Familienpolitik beginnt bereits vor der Geburt. Thüringer Hebammen sind eine enge, unverzichtbare Bezugsperson für werdende Eltern und haben eine Schlüsselfunktion für einen guten Start ins Leben. Deshalb werden wir uns auch weiterhin für die notwendige Wertschätzung und Unterstützung einsetzen.

Für einen guten Start ins Leben