Besuch bei „miteinander“e.V. in Sonneberg

Die Sonneberger Landtagsabgeordnete und gleichzeitig Thüringer Ministerin für Justiz, Migration und Verbraucherschutz Beate Meißner informierte sich kürzlich bei ihrem Besuch des Vereins „miteinander“ e.V. in der Geschäftsstelle im Gebäude der IHK in Sonneberg über die Arbeit des Vereins sowie deren aktuelle Sorgen und Nöte.

Die Vereinsarbeit hat viele Facetten. Bei allem steht eine individuelle und passgenaue Hilfe für viele schwierige Lebenslagen im Mittelpunkt. Arbeitsschwerpunkte sind die Personenzentrierte Komplexleistung als flexible Teilhabeleistung für Menschen mit Behinderungen, Hilfe für Kinder, Jugendliche und ihren Eltern, betreute Wohngemeinschaften für Jugendliche oder Eltern mit Kindern sowie die Teilhabezentren in Neuhaus am Rennweg, Sonneberg und Eisfeld. Ziel ist es, selbstbestimmte Teilhabe zu ermöglichen, persönliche Krisen zu überwinden, den einzelnen Menschen seine persönlichen Stärken aufzuzeigen. Die Arbeit im ambulanten und stationären Bereich wird von 40 Angestellten und 50 Ehrenamtlichen gestemmt. Beim Treffen schilderten die Mitarbeiterinnen Melanie Weigel, Susen Schulze und Gabi Köhler-Terz der Politikerin eindringlich die zunehmenden Herausforderungen in ihrer täglichen Arbeit. Bemerkenswert sei, dass die Fälle immer komplizierter würden und damit ein erheblich höherer Zeitaufwand für die Betreuung der Klienten erforderlich sei. Mehrfachproblematiken und verzahnte soziale Notlagen nähmen zu, was intensive und langfristige Begleitung notwendig mache.

Der Verein “Miteinander e.V.” leistet in Südthüringen wichtige systemische Sozialarbeit für Menschen in unterschiedlichsten Lebenslagen. Interessanterweise macht der Migrationsanteil in der Beratungsarbeit nur etwa 10 Prozent aus – die überwiegende Mehrheit der Klienten sind Menschen aus der Region, die Unterstützung in verschiedenen sozialen Problemlagen benötigen. Positiv hoben die Mitarbeiter in diesem Zusammenhang das vom Thüringer Migrationsministerium finanzierte „Landesprogramm für Dolmetschen“ hervor, das sich in der Praxis als äußerst hilfreich erweise. Dank dieser Unterstützung könne man auch Klienten mit Sprachbarrieren beraten und sie auf dem Weg zur Selbstständigkeit begleiten.

Die angespannten Haushaltslagen und die aktuellen Diskussionen um steigende Kosten im Sozialbereich nehmen die Verantwortlichen des Vereins sehr ernst. Sie sehen die wachsenden finanziellen und strukturellen Herausforderungen als gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die Mut, Zusammenarbeit und neue Wege erfordert.

Mit ihren personenzentrierten, inklusiven und bedarfsgerechten Unterstützungsansätzen verfolgt die Organisation eine klare Haltung: Jeder Mensch soll den individuell passenden Umfang an Unterstützung erhalten. Dabei wird darauf geachtet, Ehrenamt, Fachkräfte und Gesellschaft gemeinsam einzubinden, um Lebenssituationen nachhaltig zu verbessern und soziale Teilhabe zu sichern. Ein besonderes Anliegen ist es dabei, Bürokratiehürden zu benennen und abzubauen – sowohl für die betroffenen Menschen als auch für die unterstützenden Fachkräfte. Nur durch gegenseitiges Verständnis, offene Kommunikation und gemeinsames Handeln lassen sich langfristig tragfähige Strukturen schaffen.

Im Gespräch mit Frau Meißner wurden diese Themen intensiv diskutiert. Das gemeinsame Fazit: Trotz der angespannten Lage besteht Anlass zur Zuversicht – wenn innovative Ansätze, gesellschaftliches Engagement und politischer Wille zusammenkommen. Es wird finanzielle Planungssicherheit und ein konstruktiver Austausch aller Beteiligten Akteure auf Landkreis und Landesebene benötigt, um miteinander stabile Rahmenbedingungen zu schaffen, die es ermöglichen, den Menschen die benötigte Zeit für die bewährte personenzentrierte Arbeit und erfolgreiche Hilfe zur Selbsthilfe zu widmen. Einen wichtigen Part sehen die Vereinsverantwortlichen in der Unterstützung des Ehrenamtes durch den Freistaat Thüringen. So können gezielt Projekte durchgeführt werden.

 Beate Meißner zeigte sich besorgt über die geschilderten Problemlagen der Sozialen Arbeit vor Ort und versprach, sich für eine Lösung einzusetzen. Der direkte Kontakt mit den Akteuren vor Ort sei unerlässlich, um die realen Bedürfnisse zu verstehen. Die Mitarbeiter bedankten sich abschließend nicht nur für den Besuch von Beate Meißner, sondern auch für ihre die jahrelange Unterstützung.

Besuch bei „miteinander“e.V. in Sonneberg